Wohnen im Seestern

Der Alltag in einem Wohnprojekt wie dem Seestern unterscheidet sich grundsätzlich nicht von einem normalen Wohnhaus in einer Stadt. Allerdings kennt man alle seine NachbarInnen meist schon seit mehreren Jahren und dementsprechend passt sich die eigene Freizeit an. Die Kinder in unserem Haus spielen tagtäglich miteinander und die Eltern können sich untereinander austauschen. Die Erwachsenen lassen gerne einmal den Abend auf der Gemeinschaftsterrasse, oder gleich in der Wohnung nebenan ausklingen. Wird es im Winter kälter, so ist auch unsere Sauna mit dem angrenzenden Kaminzimmer ein beliebter Treffpunkt.

Gleichzeitig ist für uns selbstverständlich, dass alle im Seestern auch ihre individuelle ganz persönliche Freizeit genießen können. Gemeinschaftlich Wohnen ist ein Kann-, aber kein Muss-Kriterium. Braucht man seine Zeit für sich, dann kann man sich diese auch nehmen. Wir bekommen oft die Frage, ob das Leben in einem Wohnprojekt wie dem Seestern bedeutet auf Individualität zu verzichten: Nein, das impliziert es nicht. Aber die Gemeinschaft ist eine wohltuende Ergänzung zum oft sehr tristen Leben in der Großstadt. Statt Eintönigkeit bietet der Seestern viele neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung und Raum für Menschen und Ideen.

Wie wird im Seestern gewohnt?

Jede der 28 Wohneinheiten hat einen individuellen Grundriss und wurde von den BewohnerInnen gemeinsam mit dem Architekturteam geplant. Manche haben dafür mehr Zeit gebraucht, manche nur wenige kurze Besprechungen. So wie der Planungsprozess individuell war, so ist auch das Wohnen eine ganz persönliche Angelegenheit. Einige Wohneinheiten haben bewusst größere Aufenthaltsräume und nur ein kleines Schlafzimmer, manchen war aber ein großzügiges Schlafzimmer mit angeschlossenem begehbarem Kleiderschrank wichtiger. Immer gilt, dass sich das Wohnen anhand der vorher geäußerten Wünsche orientiert.

Nachhaltigkeit und solidarische Nutzung

Unser Haus wurde nach möglichst ökologischen und nachhaltigen Grundsätzen errichten. Damit erreicht es einen hohen Energiestandard und trägt zu einem nachhaltigen Lebensstil bei. Um die individuellen Betriebskosten zu senken, werden einige Kostenpunkte gemeinsam getragen, statt für jede Wohneinheit eine extra Zählung mit den damit verbundenen Mehrkosten durchzuführen. So trägt die solidarische Gemeinschaft zu einem insgesamt kostengünstigeren Wohnen bei, denn wir konnten so 30 relativ teure Zählstellen durch eine einzige gemeinsame ersetzen.

Stiegenhauskonzert

Unser Stiegenhauskonzert bietet ein gutes Beispiel für den Unterschied zwischen „normalem Wohnen“ und Wohnen in einem Wohnprojekt. Dabei handelt es sich um ein Konzert der besonderen Art: Unser Stiegenhaus verwandelte sich für ein paar Stunden in ein sechstöckiges Konzerthaus. Mit dabei waren viele BewohnerInnen und auch Freunde, die gemeinsam musizierten und einen netten Abend miteinander verbrachten. Ungezwungen und im offenen Stiegenhaus wurde so ein gemütlicher Ausklang für den Tag gefunden.

Am Klavier Bild vom Steigenhaus von oben